Ablauf

Der Musikalische Online Salon ist eine Konzert- Diskussionsveranstaltung zu zeitgenössischer Musik, die jeweils etwa eine Stunde dauert und ein einzelnes Werk in den Mittelpunkt stellt. Die Diskussion findet dabei in einer Konferenzsoftware statt und ist offen für alle, die sich daran beteiligen wollen. Parallel wird diese Diskussion gestreamt, als ein niedrigschwelliges Angebot für diejenigen, die nur zuhören oder sich nicht so exponieren wollen, wie man es in der Konferenz tut. Ein Wechsel ist in beide Richtungen jederzeit möglich.

Zu Beginn steht ein kurzer Ausschnitt aus dem jeweiligen Werk, danach ein Impulsbeitrag eines Gastes. Bei neueren Werken, speziell bei den drei Uraufführungen (zwei davon als Kompositionsauftrag im Rahmen des Projektes), die für 2022 vorgesehen sind, ist das die Komponistin/der Komponist. Bei den älteren Werken jeweils ein Referent, der/die Expertise auf einem mit dem Stück verbundenen Gebiet hat. Nach diesem doppelten Impuls zu Beginn ist die Diskussion offen. Zum Abschluss gibt es eine Aufführung des ganzen Stückes.

Jeweils eine Woche vor der Veranstaltung veröffentliche ich ein „Vorbereitungsvideo“, das einzelne Aspekte des Stückes eher persönlich beleuchtet.

Das Konzept des Musikalischen Online Salons hat sich bereits von Januar bis Mai 2021 bewährt. Im Gegensatz zu einer klassischen Veranstaltung bietet er vor allem den Vorteil der Internationalität und der niedrigschwelligen Erreichbarkeit/Teilnahme. Durch die aktive Teilnahmemöglichkeit und dadurch, dass es eine originäre Online-Veranstaltung ist, setzt sich der Musikalische Online Salon von Angeboten ab, die Kunst rein aus dem analogen in den digitalen Raum transferieren. Daher wird er unabhängig von der Frage, ob öffentliche Kulturveranstaltungen wegen Corona möglich sind oder nicht, weiterhin in dieser Form veranstaltet werden.

Die Internationalität von Online-Veranstaltungen hat Konsequenzen für die Sprache: Mit allen KomponistInnen wird die Grundsprache englisch sein, bei deutschsprachigen Gästen deutsch. Ich übersetze auf Nachfrage aber gerne in beide Richtungen.

Hintergrund

Im April 2020 habe ich zu Beginn des ersten Lockdowns mein erstes Solo-Livestreaming Konzert gespielt, dem bis September zwei weitere gefolgt sind (abrufbar über meine Homepage). Die Vorteile von Online-Veranstaltungen liegen auf der Hand: Sie sind coronasicher, überregional zugänglich und leicht zu erreichen. Für Online-Konzerte gibt es allerdings zwei entscheidende Nachteile: Der Klang ist nie wie im echten Konzert. Daran lässt sich nicht viel ändern (zumal er wesentlich vom Endgerät abhängt), der im Konzertsaal so wichtige Aspekt von Raum (und seinem Klang) lässt sich mit Lautsprechern nicht wiedergeben. Zweitens fehlt online die Kommunikation des Publikums untereinander und mit dem Komponist/Interpret. Hier setzt der Musikalische Online-Salon an. Konzentriert auf ein einzelnes Werk ermöglicht er online und über Regionen hinweg das Gespräch über Musik.