Matthias Lorenz (*1964 in Bensheim/Bergstraße) studierte in Frankfurt am Main Cello bei Gerhard Mantel und Musikwissenschaft. Sommerkurse machte er unter Anderem bei Siegfried Palm und Wolfgang Boettcher Seit dem Studienende ist er als freischaffender Cellist tätig, hauptsächlich mit zeitgenössischer Musik. Neben die E-Musik - zu der mittlerweile auch Musik mit Live-Elektronik zu rechnen ist - treten dabei immer wieder andere Genres. Randbereiche der Rock- und Popmusik (zusammen mit Albrecht Kunze und Irmin Schmidt), Bühnenmusiken (u.A. für das Frankfurter Ballett), Improvisierte Musik (u.A. mit Günter Baby Sommer). Zu seinem solistischen Spiel sind im Laufe der Zeit zunächst das elole-Klaviertrio (2001) - seit 2018 Neues Klaviertrio Dresden - 2003 das ensemble courage und 2011 die Ostravská Banda hinzugekommen.
Als Interpret sieht sich Matthias Lorenz an der Schnittstelle zwischen Komponist und Publikum. Auf der Basis musikalischer Erfahrung und umfangreicher Analyse versucht er, ein Verständnis für die spezifischen Zusammenhänge des jeweiligen Stückes zu entwickeln. In seinen Solokonzertreihen Bach.heute (2007-13), Alte Meister (2014-19) und fremdbestimmt (2020-26) kommentiert er die Kompositionen und ihre Zusammenstellung jeweils ausführlich. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat Matthias Lorenz verschiedene Konzerte live im Onlinestream gespielt und den Musikalischen Online Salon als ein offenes Diskussionsformat entwickelt.
Er hängt der Überzeugung an, dass das Verständnis Neuer Musik dadurch gefördert wird, dass wir einerseits die Lebenswelt ihrer Entstehung kennen, andererseits falsche Vertrautheit uns den Zugang nicht verbauen kann. Der Moment der Musikgeschichte, den er bedauert, nicht erlebt zu haben, ist die Uraufführung von Beethovens 1. Sinfonie.
11. Juni 1964 in Bensheim/Bergstraße geboren 1983 Abitur 1983/4 Zivildienst 1985/6 Musikwissenschaftsstudium an der Universität Frankfurt 1986 - 1991 Cellostudium an der Musikhochschule Frankfurt bei Gerhard Mantel. Teilnahme am Austauschprojekt der Kompositionsklassen von Paris und Frankfurt. Kurse bei Siegfried Palm, Wolfgang Boettcher und Werner Taube. 1990 Förderpreis in Baden-Baden 1991 Abschluß des Studiums als Diplom-Musiker 1992/93 Stipendiat der Villa Musica Mainz seit 1991 als freischaffender Musiker tätig 1999 Umzug nach Dresden 2001 Gründung des elole-Klaviertrios - seit 2018 Neues Klaviertrio Dresden seit 2003 ensemble courage 2007-13 Konzertreihe "Bach.heute" mit jeweils einer Bach-Suite mit dazu passender zeitgenössischer Solomusik. seit 2011 Ostravska Banda 2014-19 Konzertreihe "Alte Meister" mit Meisterwerken aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts verbunden mit u.A. je einer Uraufführung seit 2020 Konzertreihe "fremdbestimmt" mit thematischen Programmen, die von befreundeten Komponisten kuratiert werden.